Josef Gohm bei einem Einsatz als Rettungssanitäter.
21. September 2023 | Wien | Entgeltliche Einschaltung

Es ist ein schönes Gefühl, gebraucht zu werden: Vom Zivildienst zum Ehrenamt

In einer Welt, in der Hektik und Selbstbezogenheit oft den Ton angeben, gibt es Menschen wie Josef, die bewusst einen anderen Weg gehen. Mit seinen 23 Jahren ist er bereits seit über fünf Jahren in der Rotkreuz-Abteilung Feldkirch als Sanitäter aktiv – ein Weg, den er während seines Zivildienstes begonnen hat und der ihn bis heute erfüllt.

Josefs Rotkreuz-Reise begann im Jahr 2018, als er seinen Zivildienst antrat. Schon damals war er von der herzlichen Aufnahme innerhalb der Rotkreuz-Familie überwältigt. Das Teamgefühl und die Gemeinschaft, die er dort erlebte, faszinierten ihn von Anfang an. Während seiner Zeit als Zivildiener knüpfte er nicht nur zahlreiche Kontakte, sondern entdeckte auch eine Leidenschaft: Menschen in Not beizustehen und ihnen Hilfe zu bieten.

Seine Entscheidung, nach dem Zivildienst als freiwilliger Sanitäter weiterzumachen, war keine Überraschung. Josef schlüpft nun vier- bis fünfmal pro Monat in die rote Jacke, das Symbol von Verantwortung und Solidarität. Als Teil der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) und Einsatzleitergruppe hat er es sich zudem zur Aufgabe gemacht, Menschen in kritischen Situationen zu unterstützen. Seine Arbeit als Sanitäter hat ihm nicht nur wertvolles Wissen und Fähigkeiten vermittelt, sondern auch eine neue Perspektive auf das Leben selbst gewährt.

Die Momente, die einem Sanitäter in Erinnerung bleiben, sind oft diejenigen, in denen er Großes leistet. Josef hat unzählige Patienten gerettet und ihnen in schwierigen Situationen beigestanden. Ein besonders bewegender Vorfall war der Herz-Kreislaufstillstand eines Mannes Mitte fünfzig, bei dem Josef als Erster vor Ort war. Seine ruhige und entschlossene Art half auch der schockierten Ehefrau, mit der Situation umzugehen. Ihre Dankbarkeit in Form eines Briefes spiegelt die Wertschätzung wider, die Sanitäter wie Josef von den Menschen, denen sie helfen, erhalten.

Doch nicht nur solche heldenhaften Momente machen die Arbeit als Sanitäter aus. Josef erinnert sich auch an seinen allerersten Einsatz während des Zivildienstes, bei dem er zu einem schweren Verkehrsunfall gerufen worden war. Solche Einsätze zeigen auch das perfekte Zusammenspiel der verschiedenen Rettungsorganisationen und die Bedeutung einer gut koordinierten Rettungskette auf. Bei belastenden Einsätzen kann man sich immer auf die Kollegen verlassen und mit ihnen oder einem Peer sprechen.

Neben den spannenden Einsätzen hat Josef beim Roten Kreuz auch eine Gemeinschaft gefunden, deren Mitglieder zu Freunden geworden sind. Die Dienste sind gut über den Monat verteilt und ermöglichen es den Freiwilligen, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen. Josef, der als Polizist arbeitet, erkennt den Wert seines medizinischen Wissens in all seinen Lebensbereichen. Seine Familie steht hinter ihm, unterstützt ihn und ist unglaublich stolz auf den jungen Mann, der auch an Sonn- und Feiertagen fürs Rote Kreuz im Einsatz ist.

Für Josef ist das Gefühl, gebraucht zu werden, eine treibende Kraft. Die Möglichkeit, anderen in Not zu helfen, sein Wissen sinnvoll einzusetzen und Teil einer Gemeinschaft zu sein, motivieren ihn bei jedem Einsatz aufs Neue. Seine Geschichte zeigt, dass das Bedürfnis, einen positiven Beitrag zu leisten, in jedem von uns steckt und dass das schöne Gefühl, gebraucht zu werden, eine tiefe Zufriedenheit und Erfüllung schenken kann.

Mehr Informationen zum Ehrenamt beim Roten Kreuz: www.passende-jacke.at.

Fotocredit: © Michael Kreyer Fotografie

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